Mit dem neuen Ford Explorer war „auto, motor und sport“ (Ausgabe 15/2024) unterwegs. Er sei kein umgelabelter VW, sondern trotz mancher vertrauter Details eine eigenständige Interpretation der vorgegebenen Technikbasis - bei Design, Bedienung und Fahreindruck. „Beim Preis versuchen sich die Kölner an einer Neupositionierung: Der Explorer ist nicht günstig, wirkt aber angesichts der gebotenen Ausstattung durchaus angemessen bepreist.
Der Crossover habe nichts mehr mit dem gleichnamigen US-SUV zu tun, sondern sei das erste Ergebnis der Kooperation von Ford und VW im Pkw-Bereich. Natürlich wolle der 4.47 Meter lange Explorer mehr sein als nur ein verkleideter VW ID.4. „Klar, die Plattform und damit auch der Antrieb und Akku sind vorgeben, aber es wäre doch gelacht, wenn sich daraus nicht ein waschechter kölsche Jung machen ließe.“
Im Cockpit falle zunächst der große Vertikal-Touchscreen auf, der ein weiteres, verriegelbares Ablagefach verberge. Dafür sitze ein Touchslider mit funktionsabhängigem Feedback unter anderem für Lautstärke und Warnblinker. Alle Materialien in Griffweite wirkten optisch und haptisch angenehm; kaum ein Teil aus schnödem Hartplasik trübe den guten ersten Eindruck.
„Schon die derzeitige Basis mit 210 kW/286 PS gibt sich längsdynamisch keine Blöße, beschleunigt den knapp 2,1 Tonnen schweren Hecktriebler mit 545 Nm je nach Fahrprogramm nachdrücklich bis energisch. Die Werksangabe von 6,4 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h klingt plausibel, maximal soll Tempo 180 möglich sein“, heißt es in dem Bericht.
Mit der sensibel ansprechenden, im Normalmodus bei niedrigen Tempi sehr leichtgängigen Lenkung ließen sich Kurvenradien und Ausweichmanöver präzise vorgeben. Zur guten Handlichkeit trage beim Hecktriebler auch der kleine Wendekreis (9,7 Meter) bei, der bei U-Turns schon mal das Zurücksetzen ersparen kann. Schlupfregelung und ESP regeln bedarfsweise und nicht übergriffig - etwa bei hoher Lastanforderung aus Kurven heraus. „Letzteres kann schon mal passieren, denn der Explorer fühlt sich auch auf Land- und Bergstraßen wohl und lässt sich vergleichsweise dynamisch bewegen - ein Indikator für die gelungene Adaption der MEB-Basis mittels gezielter Eingriffe an Federn und Dämpfern zugunsten einer etwas agileren, jedoch nicht unkomfortablen Auslegung“, so das Magazin. Am Ende der engagierten Testfahrt vermerkte der Bordcomputer einen Verbrauch von 20,0 kWh/100 km. Tags darauf kamen die Tester bei moderater Fahrt sogar auf einen Durchschnittswert von 14,1 kWh/100 km und so zumindest theoretisch auf fast 600 Kilometer Real-Reichweite. Die stärkere und teurere Allradversion bekomme den neuen 79-kWh-Akku, der eine DC-Ladeleistung von bis zu 185 kW vertrage. Damit verringere sich die Ladezeit von 10 auf 80 Prozent auf 26 Minuten. Die Reichweite gebe Ford mit maximal 566 km an.
Mit dem zusätzlichen Frontmotor, Allradantrieb und insgesamt 250 kW/340 PS wirke die Beschleunigung des Explorer noch spielerischer und gleichzeitig kontrollierter. Der AWD kenne auf trockener Strecke keinerlei Traktionsprobleme und moduliere die Kraftverteilung durch gezieltes Torque Vectoring noch feinfühliger, was die in Verbindung mit dem passenden Fahrwerks-Setup durchaus dazu verleiten könne, die Kräfte regelmäßig abzurufen. Bei bis zu 585 kg Zuladung und einer maximalen Anhängelast von 1400 kg (RWD:1200kg) keine Selbstverständlichkeit für ein E-Auto, dabei wirke die Antriebspower aber auch als wohltuende Reserve.
Ebenfalls keine Selbstverständlichkeit sei die ordentliche Ausstattung der bisher bestellbaren Explorer-Varianten. Bereits das Basisniveau bringe 19-Zoll-Alu-Räder und Annehmlichkeiten wie die Zweizonen-Klimaautomatik, die Rückfahrkamera, den elektrisch verstellbaren Fahrersitz mit Massagefunktion, Sitz- und Lenkradheizung, den großen Touchscreen mit Navi-Funktion und den verstellbaren Ladeboden, berichtet „auto, motor und sport“. (konjunkturmotor.de - Redaktionsdienst, KK, Juli 2024)
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